30 Jahre Kinderrechtskonvention: „Wien ist Stadt der Kinderrechte!“

Kinder und Jugendliche haben Rechte. Grundlage dafür ist die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN). Sie wurde am 20. November 1989 unterzeichnet und von allen Mitgliedstaaten der UN – mit Ausnahme der USA – ratifiziert.

Sie legt Rechte von Kindern und Jugendlichen in nahezu allen Lebensbereichen fest. „Wichtig ist, dass sich Kinder und Jugendliche auch bewusst sind, welche Rechte sie haben. Denn nur dann können sie auch selbstbewusst und lautstark dafür eintreten. Deshalb möchten wir anlässlich des runden Jubiläums ganz besonders darauf aufmerksam machen“, betonte heute Jugendstadtrat Jürgen Czernohorszky im Rahmen eines Mediengesprächs. Die Stadt feiert die Kinderrechte mit einem Aktionsmonat und einer Jubiläumsveranstaltung mit Kinderkonferenz im Wiener Rathaus.

Die Kinderrechtskonvention enthält 54 Artikel, die nahezu alle Lebensbereiche von Kindern und Jugendlichen abdecken und politische, kulturelle, wirtschaftliche und soziale Rechte der Kinder festhalten. Die Basis der Kinderrechte sind vier Grundprinzipien: Das Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung, die Priorität des Kindeswohls, das Recht auf bestmögliche Entwicklungschancen, etwa durch Zugang zu Bildung oder medizinischer Hilfe, und die Berücksichtigung des Kindeswillens – also zB. Mitbestimmung.

Kinderrechte in der Stadt
„Kinderrechte sind ein Auftrag für uns alle: Wien ist seit langem Stadt der Kinderrechte und setzt die UN-Konvention in unterschiedlichsten Bereichen um: Daran sind viele Abteilungen der Stadt aktiv beteiligt“, so Stadtrat Czernohorszky. So bietet die Stadt Wien Kindern und Jugendlichen eine hohe Qualität an Gesundheits-, Bildungs- und Betreuungseinrichtungen sowie ein reichhaltiges Angebot zur Freizeitgestaltung. Kindergärten, Schulen, kostenlose Lernnachhilfe und weitere Bildungsangebote sichern das Recht auf Bildung. Die Wiener Kinder- und Jugendhilfe schützt vor Gewalt und Missbrauch und hilft in Krisensituationen und mit der Kinder- und Jugendanwaltschaft gibt es eine zentrale Anlaufstelle für Anliegen von Kindern und Jugendlichen“, so Stadtrat Czernohorszky. „Parkanlagen, Bäder, Sportplätze, Büchereien und weitere Angebote der Stadt bieten Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und den Zugang zu altersgerechten Information und zur Entwicklung der Persönlichkeit. Mit den neuen Summer City Camps haben wir das Recht auf Erholung um ein weiteres wichtiges Angebot erweitert.“ Kinder- und Jugendparlamente, Klassenrat und Schulforum sind weitere - von der Stadt unterstützte - Formen der Mitsprache: „Dazu zählt auch die ‚Werkstadt Junges Wien‘, bei der über 20.000 Kinder und Jugendliche teilgenommen haben“, betont Jürgen Czernohorszky.

Aktionsmonat im Zeichen der Kinderrechte
Im Zeichen des 30jährigen Jubiläums der Konvention steht ein Aktionsmonat der Stadt. „Dieser Monat soll dazu beitragen, das Bewusstsein für Kinderrechte bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei Erwachsenen zu stärken“, betont Stadtrat Jürgen Czernohorszky. „Gemeinsam mit zahlreichen PartnerInnen ist es gelungen, ein spannendes Programm für Kinder, Jugendlichen aber auch Erwachsene auf die Beine zu stellen.

Unter Koordination des Menschenrechtsbüros der Stadt wurden Aktionen, Workshops, Lesungen organisiert sowie Schulen und Kindergärten eingeladen, Ideen und Projekte zu entwickeln – sie werden unter anderem im Bildungshub der Bildungsdirektion vorgestellt. Die Kinder- und Jugendhilfe hält neun „Tage der offenen Türe“ in ihren Familienzentren ab: Mitmachstationen zum Thema laden dabei zum Spielen und Ausprobieren ein.

Kinderrechte sind aber auch am Sicherheitsfest am 25. und 26. Oktober am Wiener Rathausplatz vertreten: Die Kinder- und Jugendhilfe und das Menschenrechtsbüro vermitteln Wissen und Information rund um Kinderrechte, Kinder können ihr Lieblingskinderrecht malen und Erwachsene Beratung in Familien- und Obsorgerechtsangelegenheiten in Anspruch nehmen.

Die städtischen Büchereien stellen das Lesofantenfest unter das Motto Kinderrechte und haben spezielle Workshops und Lesungen im Angebot, die Frauenabteilung der Stadt bietet einen DigiGirlPower-Workshop für Mädchen und junge Frauen an. Das ZOOM Kindermuseum hat ein Trickfilmprojekt zum Thema für Kinder und Jugendliche entwickelt. Kinderrechte sind aber auch in Regenbogenfamilienzentrum der Stadt präsent: Die Veranstaltung „Kinderrechte in Regenbogenfamilien“ am 23. Oktober beleuchtet speziell die Rechte von Kindern in Regenbogenfamilien. Darüber hinaus gibt es auch in den Bezirken zahlreiche Aktivitäten und Projekte. Eine Übersicht über alle Veranstaltungen findet sich im Internet unter: www.wien.gv.at/kinderrechte.

Darüber hinaus haben auch Organisationen wie die Kinderfreunde ein umfassendes Programm auf die Beine gestellt: „Die Kinderfreunde wollen vor allem Kinder befähigen, für ihre Rechte einzutreten“, betont der Geschäftsführer der Wiener Kinderfreunde Christian Morawek. „Daher vermitteln sie den Kindern die Kinderrechte in den Kindergärten und in ihren Freizeitgruppen, in der Parkbetreuung, in der freizeitpädagogischen Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen und bei vielen Festen.“ Kinderrechtespiele, Kreativstationen, Workshops und Stationenspiele für Kinder ab 3 Jahren gibt es überall, wo es die Kinderfreunde gibt. Mit Umzügen und Verteilaktionen, die von den Kindern mitgeplant, mitgestaltet und durchgeführt werden, machen die Kinder der Kinderfreunde-Kindergärten zusammen mit den Kinderfreunde Bezirksorganisationen seit September auf die Kinderrechte aufmerksam. Alle Kinderfreunde-Kinderrechteaktionen: www.wien.kinderfreunde.at

Kinderkonferenz und „Kinderrechte-Marktplatz“ am 20. November
Am 20. November – am „Tag der Kinderrechte“ – findet im Rathaus eine große Jubiläumsveranstaltung statt: „Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind eingeladen, einzelne Teile des Veranstaltungstages oder auch das gesamte Programm zu besuchen, um sich gemeinsam über die Generationen hinweg mit dem Thema Kinderrechte auseinanderzusetzen“, so Jürgen Czernohorszky. Der Tag startet mit einer Konferenz der Kinder und Jugendlichen der „Werkstadt Junges Wien“: Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 19 Jahren diskutieren den Entwurf der ersten Wiener Kinder- und Jugendstrategie miteinander und mit PolitikerInnen. Danach stehen das Theaterstück „Kinderfressen leicht gemacht“ sowie Kurzfilmpräsentationen mit anschließender Diskussion zu kinderrechtlichen Themen unter dem Motto „Jugendliche machen Kino!“ auf dem Programm. Zwischen den Programmteilen sind 15 Uhr und um 17.30 alle WienerInnen eingeladen, sich bei einem „Marktplatz“ im Festsaal des Rathauses über die Kinderrechte-Aktivitäten städtischer Einrichtungen und ihrer PartnerInnen zu informieren.

Am Abend dreht sich ab 18.30 Uhr eine Festveranstaltung rund um das Thema Kinderrechte und Freiheit. Nach der Präsentation einer Studie der Vereinten Nationen startet eine Podiumsdiskussion zum Thema „Vom überwachten Kinderzimmer zur Klimademo – wie frei sind Kinder heute?“, unter anderem mit Wiens Kinder- und Jugendanwältin Dunja Gharwal oder EU-Jugendbotschafter Ali Mahlodji. Alle Infos und Anmeldungen zu einzelnen Veranstaltungsteilen unter: www.wien.gv.at/kinderrechte

Appell an die kommende Bundesregierung: „Nehmt Kinderrechte ernst!“
In engem Zusammenhang mit Kinderrechten müsse auch das Thema Kinderarmut stärker in den Fokus rücken, betonten Bürgermeister und Jugendstadtrat. „Der kürzlich veröffentlichte Bericht zur Mindestsicherung der Statistik Austria zeigt, dass bereits jetzt 41.000 Kinder in Wien in Familien mit Mindestsicherungsbezug leben. Die im Rahmen des Sozialhilfe-Grundsatzgesetzes vorgesehenen Kürzungen bei Familien mit mehreren Kindern werden Kinderarmut nicht nur manifestieren, sondern diese noch zusätzlich fördern.“

Wien sei es ein Anliegen, Kinder bestmöglich zu unterstützen und zu stärken – also gute Bedingungen für ihre Entwicklung zu schaffen. „Das tun wir im Rahmen unserer Möglichkeiten, aber es ist hoch an der Zeit, dass auch die Bundesregierung ihren Beitrag zur Verhinderung von Kinderarmut leistet und Kinderrechte auch real mit Leben erfüllt!“

Tage der offenen Tür in den Familienzentren der Wiener Kinder- und Jugendhilfe anlässlich 30 Tage Kinderrechte:

9 Termine in 9 Familienzentren der MAG ELF, jeweils von 14 bis 18 Uhr

Montag, 21. Oktober 2019, Familienzentrum 12, Darnautgasse 10
Dienstag, 22.Oktober 2019, Familienzentrum 11, Wilhelm-Weber-Weg 4/3
Donnerstag, 24. Oktober 2019, Familienzentrum 20, Dresdner Straße 43
Dienstag, 29. Oktober 2019, Familienzentrum 23, Rößlergasse 15
Mittwoch, 30. Oktober 2019, Familienzentrum 6, Mollardgasse 8
Dienstag, 6. November 2019, Familienzentrum 16, Huttengasse 19-21
Mittwoch, 7. November 2019, Familienzentrum 22, Simone-de-Beauvoir-Platz 6
Montag, 11. November 2019, Familienzentrum 21, Franz-Jonas-Platz 12
Mittwoch, 13. November 2019, Familienzentrum 10, Katharinengasse 16

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