Videodolmetschen

Verstehen Sie Ihren Arzt und versteht er Sie?

Für Menschen, die nicht oder nicht ausreichend gut Deutsch sprechen, ist ein Behandlungsgespräch oft besonders mühevoll und verwirrend. Dies wird sich in Zukunft ändern.

Erstmals steht seit 1. Juni des Jahres – nach erfolgreichen Pilotprojekten im Justizwesen sowie im Kommunal- und im öffentlichen Spitalsbereich – Videodolmetschen auch für Patienten einer österreichischen kassenärztlichen Gruppenpraxis zur Verfügung. Im Medico Chirurgicum in Wien 23 kann sich der Arzt auf Knopfdruck einen diplomierten Dolmetsch via Bildschirm zuschalten. Wie ein persönlich anwesender Dolmetscher übersetzt dieser die genauen Beschwerden des Patienten und erklärt ihm vice versa die Fragen und Erläuterungen des Arztes in dessen Muttersprache. Derzeit stehen diplomierte Dolmetscher für die 20 gängigsten Migrantensprachen zur Verfügung.

Sprachbarrieren: Riskant für alle Beteiligten
„Was Patienten und Behandler oft noch trennt, ist die gemeinsame deutsche Sprache. Diese Problematik ist noch ungleich schärfer bei Menschen mit Migrationshintergrund", bestätigt Dr. Gerald Bachinger, Sprecher der Patientenanwälte.

Faktum ist, dass Sprachbarrieren in der täglichen Praxis zunehmen. Übersetzungen in die Muttersprache durch eilig herbeigeholte Mitarbeiter oder mitgebrachte Verwandte sind nur eine unzureichende und letztendlich für Arzt und Patient riskante Lösung. „Es kommt immer wieder vor, dass wir uns auf das siebenjährige Kind des Patienten als „Dolmetscher" verlassen müssen. In dieser Situation ist dann weder für den Arzt noch für den Patienten ausreichende Sicherheit mehr gegeben", gibt Dr. Friedrich Anton Weiser, Gründer und Mitinhaber des Medico Chirurgicum in Alt Erlaa, zu bedenken. Fast ein Fünftel der Patienten der auf Magen- und Darmprobleme spezialisierten Praxis haben Migrationshintergrund. Diese können nun erstmals in ihrer Muttersprache genauer, vollständiger und vor allem sicherer mit den Ärzten kommunizieren. „Schlechte und unvollständige Kommunikation ist immer wieder Auslöser von tragischen und katastrophalen medizinischen Behandlungsfehlern", weiß Patientenanwalt Dr. Bachinger zu berichten.

Wer zahlt künftig?
Faktum ist derzeit: Finanziert werden müssen die Videodolmetsch—Dienste vorerst von den Ärzten des Medico Chirurgicum, denn den oft finanzschwachen Patienten mit Migrationshintergrund will man die Kosten nicht aufbürden.

Dr. Weiser: „Unverständlich, dass sich die Kassen bis dato nicht engagieren! Denn, abgesehen vom Leid der Patienten, betragen die durch missverständliche Kommunikation hervorgerufenen Folgekosten ärztlicher Behandlung österreichweit vermutlich ein Vielfaches des Videodolmetsch-Services."

Ähnlich sieht das Patientenanwalt Bachinger: „Jeder in gute Kommunikation investierte Euro rechnet sich durch das bessere Behandlungsergebnis und das Fehlen bzw. Minimieren der Kosten von suboptimaler Behandlung."

Auch bei SAVD Videodolmetschen GmbH sieht man Handlungsbedarf: „Wien gilt als weltweit lebenswerteste Stadt und ist führend im Smart City Ranking. Diese Position wird mittelfristig nur gehalten werden können, wenn auch für die stetig steigende Zahl an nicht-deutschsprachigen Bewohnern eine adäquate, kostengünstige und unmittelbare Gesundheitsdienstleistung angeboten wird. Videodolmetschen trägt dazu nachweislich und nachhaltig bei", betont Dr. Peter Merschitz, CEO bei SAVD Videodolmetschen GmbH.

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