Gesundheit spricht viele Sprachen

Mag. Andrea Vlasek, Präsidentin der Apothekerkammer Wien, Sandra Frauenberger, Stadträtin für Integration, Mag. Viktor Hafner, Vizepräsident der Apothekerkammer Wien Fot. Österreichische Apothekerkammer/APA-Fotoservice/Tanzer
Wien ist eine Stadt, in der Menschen unterschiedlichster Herkünfte und Muttersprachen leben, das spiegelt sich auch in der Sprachenvielfalt in den Wiener Apotheken wider.

Im Durchschnitt werden pro Apotheke sechs verschiedene Sprachen gesprochen. Insgesamt beraten die Apothekenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter ihre Kunden in 47 Sprachen, wie eine aktuelle Erhebung zeigt. Diese Sprachenvielfalt wird jetzt mit dem Projekt "Gesundheit spricht viele Sprachen" in die Auslage gestellt.

In Wien leben aktuell 95.000 Menschen serbischer Herkunft, 75.000 Menschen türkischer Herkunft und 45.000 Menschen polnischer Herkunft (Statistik Austria 2013). Nur wer versteht, kann auch dementsprechend handeln. "Dank der Sprachenvielfalt können wir individuell auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden eingehen. Das machen wir als Service und Wertschätzung", erklärt Mag. pharm Andrea Vlasek, Präsidentin der Apothekerkammer Wien ihr Engagement für das neue Projekt "Gesundheit spricht viele Sprachen". Ziel des neuen Projekts ist es, durch die Sprache einen besseren Zugang zu Kunden, die nicht Deutsch als Muttersprache sprechen, und so auch zu deren Gesundheitsbewusstsein zu erlangen. "Wir versuchen die Kunden in ihrer Sprache zu erreichen, um sie damit zu mehr Therapietreue zu bewegen", so Mag. pharm. Viktor Hafner, Vizepräsident der Apothekerkammer Wien. Ab sofort ist auf einen Blick erkennbar, welche Sprachen in welcher Apotheke gesprochen werden. Die Apotheken bringen auf den Auslagen Kleber mit Flaggen und Sprachhinweisen an.

Die Förderung der Sprachenvielfalt und besonders die hohe Anzahl an Frauen mit Migrationshintergrund in den Apotheken hat für die Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger Vorbildwirkung: "Mehrsprachigkeit ist eine große Chance, die wir ergreifen müssen. Wien spricht 250 Sprachen, es gibt viel Potential, das wir nützen müssen. Mit der Initiative der Apothekerkammer Wien wird Mehrsprachigkeit sichtbar gemacht und es ist ein wichtiger Beitrag zur Akzeptanz und Anerkennung der Vielfalt in Wien." Informationen zum Projekt "Gesundheit spricht viele Sprachen" Die Wiener Apotheken haben in einer Befragung insgesamt 47 Sprachen - darunter auch Gebärdensprache, ermittelt, in denen Kundinnen und Kunden beraten werden können. An der Umfrage hat die Hälfte aller 316 Apotheken teilgenommen. Ab sofort werden alle teilnehmenden Apotheken mit jenen Sprachen ausgeschildert sein, die in der Apotheke gesprochen werden. Um einen hohen Wiedererkennungswert zu erreichen, wurde ein eigenes Logo und über 30 verschiedene Sprachenaufkleber durch die auf Ethnomarketing spezialisierte Agentur brainworker entwickelt. Zusätzlich haben die Apothekerinnen und Apotheker an speziellen Schulungen teilgenommen, um kulturelle Unterschiede besser verstehen zu können. Die Sprachkompetenz wurde um eine interkulturelle Kompetenz erweitert, so dass sich Kunde und Apotheker besser verständigen können.

Sprache als Türöffner für Gesundheit
Das Ziel der neuen Initiative "Gesundheit spricht viele Sprachen" der Wiener Apothekerkammer ist, die Therapietreue und Integration der Bevölkerung zu erhöhen. Bei Gesundheitsfragen geht es meistens um wichtige Informationen, ein Nicht-verstehen oder Halbverständnis aufgrund sprachlicher Kompetenz kann schwerwiegende Folgen haben. Statistiken zeigen deutlich, dass Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft schlechter mit Gesundheitsleistungen versorgt sind. Laut Statistik Austria verzichten 1,8 Prozent der Österreicher auf einen Arztbesuch, obwohl sie ein gesundheitliches Problem haben. Bei Nicht-Österreichern ist diese Rate doppelt so hoch! Außerdem weisen Migrantinnen und Migranten einen niedrigeren Impfschutz auf. Besonders auffällig bei der FSME-Impfung, wo 75 Prozent der Österreicher, jedoch nur 32 Prozent der Personen aus der Türkei oder dem ehemaligen Jugoslawien einen aufrechten Impfschutz hatten (Quelle: Statistik Austria Kommission für Migrations- und Integrationsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2013)

Arbeitsplatz Apotheke
Wer mehrere Sprachen spricht, kann in der Apotheke die Kunden besser betreuen und dabei Karriere machen. Denn Kommunikation hat hier Vorrang. Von den derzeit 132 PKA-Lehrlingen in Wien sprechen 80 eine andere Muttersprache als Deutsch. Aber auch viele Apothekerinnen und Apotheker bringen zusätzliche Sprachkompetenzen mit. Unter den 47 erhobenen Sprachen sind vorrangig Englisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, dann Französisch gleich auf mit Türkisch, gefolgt von Italienisch, Russisch, Spanisch, Chinesisch bis hin zur Gebärdensprache. "Nicht zu vergessen Deutsch mit all seinen Dialekten wie in meinem Heimatbezirk Favoriten", fügt Vlasek hinzu.

Apotheken auf einen Blick
In Österreich spielen die öffentlichen Apotheken eine wichtige Rolle als Gesundheitsnahversorger. Insgesamt beraten 1600 akademisch ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker in den 316 Wiener Apotheken die Bevölkerung in Gesundheitsfragen. Die Beratungskompetenz ist eine der zentralen Leistungen der Apotheker.

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