70 Jahre Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen

22.000 Menschen bei der Internationalen Gedenk- und Befreiungsfeier.

 

Vor 70 Jahren am 5. Mai 1945 wurden die Häftlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen und seinen 49 Außenlager befreit. Über 22.000 Menschen, Überlebende des Konzentrationslagers sowie zahlreiche hochkarätige PolitikerInnen aus dem In- und Ausland haben dazu heute am Gedenkzug über den Appellplatz in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen teilgenommen. Begleitet wurde die europaweit größte Gedenk- und Befreiungsfeier erstmals von nationalen und internationalen Chören.

In Erinnerung an die Befreiung der Häftlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen am 5. Mai 1945 wurde heute diesem Ereignis im Rahmen der alljährlichen Internationalen Befreiungs-und Gedenkfeier gedacht. Laut Polizei nahmen am 70. Jahrestag über 22.000 BesucherInnen aus dem In- und Ausland teil. Organisiert wurde die Gedenk- und Befreiungsfeier vom Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) in enger Zusammenarbeit mit der Österreichischen Lagergemeinschaft Mauthausen (ÖLM) und dem Comité International de Mauthausen (CIM).

Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich: „In einer Zeit, in der Intoleranz und Diskriminierung sowohl in Österreich als auch weltweit noch immer ein Thema sind, ist es umso wichtiger, sich vor Augen zu halten, zu welchen Konsequenzen diese Haltung vor 70 Jahren geführt hat: nämlich zur Vernichtung von Millionen Menschenleben und zu einem entwürdigenden Umgang mit Menschen."

Anlässlich des 70-Jahre-Jubiläums wurde der Gedenkzug über den Appellplatz dieses Jahr von internationalen Chören – aus Österreich, Italien, Deutschland, Russland, Tschechien und Frankreich – unter der Leitung von Alfred Hochedlinger sowie der Militärmusik Oberösterreich begleitet. Neben den Begrüßungsworten von Willi Mernyi, dem Vorsitzenden des Mauthausen Komitees Österreich, rezitierten die Schauspielerinnen Konstanze Breitebner und Mercedes Echerer Texte von ehemaligen KZ-Häftlingen während des Gedenkzuges.

KZ-Überlebende und hochrangige Politik-VertreterInnen beim Gedenkzug über den Appellplatz
Angeführt wurde der Gedenkzug von Überlebenden, die im KZ Mauthausen und in den Außenlagern gefangen gehalten wurden und den Grausamkeiten des NS-Regimes ausgesetzt waren. Zahlreiche hochrangige VertreterInnen und MinisterInnen aus dem In- und Ausland gedachten ebenfalls der Befreiung vor 70 Jahren, darunter Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, Nationalratspräsidentin Doris Bures, Bundeskanzler Werner Faymann, Vizekanzler Dr. Reinhold Mitterlehner, Ihre Königliche Hoheit Erbgroßherzog Guillaume und Erbgroßherzogin Stéphanie von Luxemburg, Ministerpräsident der Tschechischen Republik Bohuslav Sobotka, Präsidentin des griechischen Parlaments Zoi Konstantopoulou, Präsident der Abgeordnetenkammer Belgien Siegfried Bracke u. v. m.

Jahresthema 2015: Steinbruch und Zwangsarbeit
Seit 2006 widmen sich die Gedenk- und Befreiungsfeiern jedes Jahr einem speziellen Thema, das in Beziehung zur Geschichte des KZ Mauthausen bzw. zur NS-Vergangenheit Österreichs steht. Die diesjährigen Gedenk- und Befreiungsfeiern widmen sich dem Thema „Steinbruch und Zwangsarbeit". „2015 gedenken wir denjenigen, die im Steinbruch von Mauthausen gezwungen waren, oft bis zur tödlichen Erschöpfung Zwangsarbeit zu verrichten. Besonders berüchtigt war die Strafkompanie des Steinbruchs. Die Häftlinge mussten ca. 50 Kilogramm schwere Granitsteine über die sogenannte ‚Todesstiege' ins Lager hinauf tragen. Kein Einziger hat die Zuweisung in die Strafkompanie überlebt. Der Unmenschlichkeit von damals gedenken wir am besten, indem wir die Unmenschlichkeit von heute bekämpfen!", so der MKÖ-Vorsitzende Willi Mernyi.

Die Steinbrüche prägten die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen, die im KZ Mauthausen inhaftiert waren. Ab 1939 arbeiteten die Häftlinge vor allem in den Steinbrüchen rund um Mauthausen und Gusen (Wiener Graben, Kastenhof, Gusen und Pierbauer). So entwickelten sich diese Steinbrüche zu den größten Granitwerken der „Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH" (DEST). Zwischen 1941 und 1943 arbeiteten durchschnittlich 3.500 Häftlinge in den Steinbrüchen der DEST bis zu elf Stunden täglich. Die DEST und somit die SS (Schutzstaffel der NSDAP) erwirtschaftete mit der Ausbeutung der Häftlinge in den Steinbrüchen enorme Gewinne. Ab 1943 wurde dann ein Großteil der Häftlinge für die Rüstungsproduktion abgezogen.

Fot. MKÖ/Sebastian Philipp


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